
Das führende Exportgut Deutschlands sind Kraftfahrzeuge. Hunderttausende Autos werden jährlich ins Ausland verschifft und transportiert. Besonders Gebrauchtfahrzeuge sind aufgrund der günstigen Ankaufspreise sehr gefragt. Dabei zeigt sich, dass ein altes, scheinbar schrottreifes Auto nicht immer verwertet werden muss. Der Export stellt eine gute Alternative dar, über die wir Sie in diesem Blogartikel aufklären.
Warum kauft ein Exporteur meinen Schrottwagen an?
Bei einem Fahrzeug mit äußerlichen und offensichtlichen Schäden müsste man meinen, dass sich dieses nur für eine Ausschlachtung eignet. Bevor Sie Ihren Wagen vorschnell an einen Autoverwerter aushändigen, sollten Sie sich über alle Optionen informieren, die Ihnen für Ihren Altwagen bleiben. Da in einigen Ländern vor allem gebrauchte Autos angekauft werden, findet Ihr Fahrzeug mit großer Wahrscheinlichkeit einen Neubesitzer in Polen, Bulgarien oder vermutlich Rumänien. Dabei sind eine hohe Kilometerleistung und lange Nutzungsdauer meist irrelevant. Auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt findet solch ein Modell meist keinen Abnehmer mehr. Dieser müsste, wie auch der Verkäufer selbst, viel Geld in die Reparatur des Wagens stecken. Bei großen Schäden und eingeschränkter Sicherheit erlischt nach höchstens zwei Monaten die Betriebserlaubnis und Zulassung des Wagens, da dieser dann ohne TÜV dasteht. Die Instandhaltungskosten sind schlicht zu hoch und meist ist eine Neuanschaffung auf lange Sicht rentabler. Ein Gebrauchtwagenhändler baut dann lediglich funktionstüchtige Einzelteile aus, um diese weiterzuverkaufen. Einige Händler sehen jedoch das Potential im Export des Fahrzeuges und haben sich auf diesen spezialisiert. Da ein Schrottauto mit geringem Restwert in einigen Ländern noch einen hohen Wert hat, ist eine Verschrottung nicht zwingend nötig. Besonders bei Fahrzeugen bei denen der TÜV abgelaufen ist, jedoch die Fahrsicherheit und Straßentauglichkeit noch gewährt sind, ist es ärgerlich dieses aus dem Verkehr zu ziehen. Bei einem Verkauf innerhalb Deutschlands würde der Erlös zudem geringer ausfallen als im Ausland. Hierzulande ist ein fehlender TÜV ein Indiz für Mängel am Fahrzeug, weshalb die Fahrzeugbewertung seitens des Interessenten weniger positiv ausfällt. Ein weiterer Vorteil bei einem Export ist, dass Sie keine Gewährleistung für das Fahrzeug übernehmen müssen. Bei einem Verkauf innerhalb Deutschlands müssen Sie diese häufig gewähren. Besonders bei alten Fahrzeugen werden Sie dadurch finanziell belastet. Bieten Sie Ihr Fahrzeug für den Export an, kommen nachträglich keine weiteren Kosten auf Sie zu, sofern Ihr Auto bei der Zulassungsstelle abgemeldet ist.
Export nach Osteuropa
Ein Großteil der aus Deutschland exportierten Fahrzeuge landet anschließend in Osteuropa. Fahrzeuge mit einem relativ hohen Restwert werden oft in deutsche Nachbarländer verkauft. Je schlechter der Fahrzeugzustand und kleiner der Restwert, desto eher wird ein Fahrzeug nach Afrika oder Osteuropa exportiert. In osteuropäischen Ländern sind besonders stabile Fahrzeuge wie BMW und Mercedes begehrt und gelten dort als Statussymbol. Ob diese gebraucht oder teilweise beschädigt sind, interessiert hier nicht. Da die KFZ-Steuer im Osten Europas um einiges niedriger ist, als in Deutschland, sind Privatpersonen bereit, Geld in die Anschaffung eines Gebrauchtwagens zu investieren. Wartungskosten fallen dort sehr gering aus. Zusätzlich halten Altfahrzeuge meist die in Deutschland rechtskräftigen Abgasnormen nicht ein. Stößt ein Fahrzeug ungewöhnlich hohe Mengen an Kohlenwasserstoff oder Stickstoffdioxiden aus, verkaufen Exporthändler diese meist nach Polen.